Samstag, 16. Mai 2015

Inserate als Basis für maßgeschneiderte Bewerbungsunterlagen

In Inseraten (im Internet oder in Zeitungen) werden von den ausschreibenden Firmen die Anforderungen an die Stelle oder Tätigkeit meist ziemlich genau beschrieben. Finden Sie nun heraus wo sich das Anforderungsprofil möglichst genau mit Ihrem Qualifikationsprofil deckt.

Formulieren Sie daraus das Angebot, welches Sie diesem Unternehmen unterbreiten können.
Heben Sie besonders jene Punkte hervor, die direkt im Inserat gewünscht werden.

Schlüsselwörter finden
In Inseraten finden Sie aber auch die Schlüsselwörter und Begriffe, die Sie im Bewerbungsschreiben und im Lebenslauf verwenden müssen, damit Sie auch tatsächlich zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden. Das trifft umso mehr auf Unternehmen zu, die ihren Bewerbungsprozess automatisiert haben und eine erste Vorauswahl automatisch getroffen wird. Wenn Sie hier nicht die relevanten Begriffe entweder im Online-Formular eingegeben oder in Ihrem Lebenslauf und Bewerbungsschreiben verwendet haben, dann landen Ihre Unterlagen im Datenmüll. Aber auch wenn Menschen in der ersten Welle vorsortieren, wer in die engere Wahl kommt, spielen die Schlüsselbegriffe eine entscheidende Rolle.

Wie kommen Sie nun zu den richtigen Schlüsselbegriffen?
Dazu brauche Sie nur die Inserate genau analysieren. Versetzen Sie sich in die Rolle von potenziellen Arbeitgebern, damit Sie ihre Bedürfnisse in Bezug auf die ausgeschriebene Stelle möglichst gut verstehen können.
Suchen Sie sich Inserate, die am besten Ihrem Berufsziel entsprechen. Das muss eine Stelle sein, deren Aufgabenstellungen Sie tatsächlich beherrschen, wo Sie praktische Erfahrungen mitbringen (die Sie schriftlich belegen können), passende Qualifikationen und Ausbildungen mitbringen. Um passgenaue Schlüsselbegriffe für Ihren Bewerbungsunterlagen ausarbeiten zu können, suchen Sie sich mindestens 10 passende Inserate.

Erstellen Sie sich nun eine Tabelle:
Stellenbezeichnung
häufigster Schlüsselbegriff für Qualifikationen | Konkrete Beispiele aus meiner Berufspraxis
zweithäufigste Schlüsselbegriff für Qualifikationen | Konkrete Beispiele aus meiner Berufspraxis
..........

häufigste Aufgabenstellung | Konkrete Beispiele aus meiner Berufspraxis
zweithäufigste Aufgabenstellung | Konkrete Beispiele aus meiner Berufspraxis
.........

häufigste Soft Skills  | Konkrete Beispiele aus meiner Berufspraxis
zweithäufigste Soft Skill  | Konkrete Beispiele aus meiner Berufspraxis
.........

Überprüfen Sie nun die Einträge in den Spalten Anforderungen und Aufgaben, ob Sie mindestens 80% davon erfüllen. Achten Sie besonders auf die Muss-Kriterien ("erwarten wir unbedingt", "auf jeden Fall", "mindestens", .....). Wenn Sie diese Schwelle überschritten haben, dann bewerben Sie sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch auf die richtigen Stellen.
Sie müssen nicht 100% erfüllen, es sind sich auch die Arbeitgeber bewusst, dass kaum jemand am Arbeitsmarkt alles Anforderung und gewünschten Erfahrungen mitbringt.

Nun aber der Schritt mit dem Sie sich für Ihren Unterlagen, die wesentlichen Schlüsselbegriffe ausarbeiten. Gehen Sie für alle gesammelten Inserate die Qualifikationen durch, die alle gemeinsam haben. Wählen Sie dann die Beschreibung/Formulierung für diese Schlüsselbegriffe, die für alle am besten passt. Beginnen Sie mit dem häufigsten Begriff und arbeiten Sie sich bis zu jenen Begriffen durch, die nur selten verwendet werden.

Machen Sie das gleiche für die Berufserfahrungen und Aufgabenstellungen, die in den Inseraten genannt werden. Danach haben Sie eine zweite Liste mit Begriffen, die die Aufgaben am besten beschreiben. Notieren Sie nun in der Spalte "Konkrete Beispiele aus meiner Berufspraxis", möglichst konkrete Beispiele/Beschreibungen von Aufgabenstellungen aus Ihrem Berufsalltag.

Sie wissen nach diesem Schritt, was für die potenziellen Arbeitgeber an Anforderungen und Berufserfahrungen am wichtigsten ist. Damit haben Sie jene Begriffe, die sie unbedingt in Ihrem Lebenslauf und Bewerbungsschreiben verwenden müssen. Sie haben aber auch konkrete Fallbeispiele aus Ihrem Berufsalltag, die Sie in den Bewerbungsunterlagen verwenden können.

 Bei einer konkreten Bewerbung MÜSSEN sie dann  Adaptierungen auf Basis der konkreten Ausschreibung vornehmen. Sie haben dann eine Baukasten an Begriffen, der immer wieder neu zusammengestellt und auf das aktuelle Stellenprofil angepasst werden muss.

Ergänzen Sie Ihre Liste noch um Kompetenzen und Erfahrungen, die auch relevant sind für die ausgeschriebenen Stellen, aber noch nicht angeführt sind.

Analog können Sie auch für Soft Skills vorgehen, erarbeiten Sie auch dafür eine konkrete Liste mit den häufigsten Begriffen und konkreten Beispielen für Ihre Person (z.B. Teamfähigkeit - im Projekt XY war ich für die Koordination verantwortlich).

Die Auflistung der konkreten Berufserfahrung kann auch sehr nützlich in Bewerbungsgesprächen sein, wenn Sie über Ihre Ausbildung und Berufserfahrung erzählen sollen, aber auch wenn Sie nach Erfolgen (oder Misserfolgen) gefragt werden, dann können Sie konkrete Beispiele nennen und verlieren sich nicht in sinnlosen Allgemeinplätzen, die kein Recruiter hören will.

Zusammenfassung:
  1. Suchen Sie 10 passende Inserate
  2. Schreiben Sie die geforderten Qualifikationen gereiht nach Häufigkeit in eine Liste
  3. Schreiben Sie die Aufgaben gereiht nach Häufigkeit in eine Liste
  4. Schreiben Sie die Soft Skills  gereiht nach Häufigkeit in eine Liste
  5. Suchen Sie den jeweils am besten passenden Begriff pro Aufgabe und Qualifikation
  6. Suchen Sie konkrete Beispiele aus Ihrer Berufspraxis
  7. Verwenden Sie diese Bausteine im Lebenslauf und Bewerbungsschreiben